U-Verlagerung Trilobit
Dieses hier ist kein eigener Bericht über die U-Verlagerung Trilobit, sondern soll lediglich zur Aufklärung dienen. Im Internet befinden sich jede Menge Befahrungs,- und Fotodokumentationen über die Grube Gut Glück im Thüringer Schiefergebirge, in welcher sich unter Anderem die U-Verlagerung Trilobit befanden haben soll. Ebenso bei YouTube gibt es einige Videos von Trilobit zu
bewundern. Doch der Deckname Trilobit ist in allen Fällen falsch. Der richtige Deckname der geplanten U-Verlagerung in der Schiefergrube Gut Glück war Klumpfisch.
Schuld an der Verwechslung waren natürlich auch einige Buchveröffentlichungen, in denen, wohl infolge aus halbherziger Recherche oder aus Unwissenheit der Bergwerksnamen in Deutschland, der Deckname Trilobit einfach dem falschen Bergwerk zugeschrieben wurde. Und danach wurde
es ein Selbstläufer. Es ist auch immer ein bisschen verwirrend mit dem Decknamevergabungsschema. Eigentlich müsste die U-Verlagerung Trilobit, ein Gesteinsname, ein
Stollenneubau sein, wenn man dem Schema des Reichsministerium für Rüstung und Kriegswirtschaft folgt. Doch auch das stimmt nur zum Teil - wie so oft.Genau genommen war ein Trilobit sogar ein Meeresbewohner, doch heutezutage, und 1944 auch schon, kommt der Trilobit nur in versteinerter Form vor. Ich weiß, es ist nicht immer einfach und ich muss mich auch manchmal auch sehr darüber wundern, wie die Vergabe von manchen Decknamen zustande kam. Von wegen deutscher Gründlichkeit, aber in den meisten Fällen, so ca. knapp 80 Prozent schätze ich mal, passt es auch.
Natürlich gab es eine Untertage-Verlagerung mit dem Decknamen Trilobit. Diese war auch in der Grube Gut Glück gepant. Nur eben nicht im Thüriger Schiefergebirge. Das Problem der Verwechselung war der Name des Bergwerks. Ich persönlich kenne schon drei Bergwerke mit dem Namen Gut Glück. Eines davon befindet sich bei mir um die Ecke in Witten. Es war natürlich ein Bergwerk auf Steinkohle ohne geplante Untertage-Verlagerung. Das zweite Bergwerk mit dem Namen Gut Glück ist der oben genannte Schieferbruch bei Gräfenthal in Thüringen. Dort war die U-Verlagerung mit dem Decknamen Klumpfisch geplant. In einigen Publikationen wird die Nachbargrube Edmund auch als Trilobit deklariert - auch dieses ist falsch. Der Deckname für das unterirdische Rüstungsprojekt in der Schiefergrube Edmund war Krebs. Das nur am Rande. Das dritte Bergwerk mit dem Namen Gut Glück befand sich in Braunfels, in der Nähe der hessischen Stadt Wetzlar. Und genau dort war die Untertage-Verlagerung Trilobit geplant. Auch dieses Bergwerk hatte zwei Decknamen im dritten Reich erhalten. Der erste Deckname war Güster, beziehungsweise Güster B, passend für eine U-Verlagerung in einem Bergwerksstollen. Doch die U-Verlagerung Güster B musste zunächst über Tage, in einem sogenannten Waldwerk, vor dem Stollen ihre Produktion aufnehmnen, da die unterirdischen Hallen (Stollenneubau?) noch nicht komplett ausgeschossen waren. Soviel in aller Kürze dazu. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich die U-Verlagerung Trilobit im Nordhessischen Erzbergbaugebiet befand und nicht im Thüringer Wald. Glück Auf!
Stollenmundloch Gut Glück
Hier geht es zum Bericht der U-Verlagerung Trilobit / U-Verlagerung Güster B KLICK